ÜBER DIE MUSIK

OLD-TIME MUSIC / BLUEGRASS

Die Kultur Nordamerikas ist geprägt von den unterschiedlichen Einflüssen der Einwanderer. Im Südosten der USA, in den Hügeln der Appalachen, mischte sich die Volksmusik von Iren, Schotten u. a. mit Elementen aus der Musik der ehemaligen afrikanischen Sklaven. Auch Kirchenmusik – weiße wie schwarze - hinterließ ihre Spuren in Old-Time Music und Bluegrass.

Während manche Autoren Old-Time Music als Country Music in der Phase vor ihrer Kommerzialisierung bezeichnen, gehen andere davon aus, dass es sich dabei um den ersten kommerziellen Stil dieser Musikrichtung handelt. In diesem Zusammenhang ist besonders die Carter Family  zu nennen. Kommerziell oder nicht - zeitlich lässt sich Old-Time Music grob zwischen den frühen 20er Jahren und dem Kriegseintritt der USA 1941 verorten. In die frühen 40er Jahre fallen die ersten Aufnahmen der Blue Grass Boys mit Bill Monroe, die durch ihre stilbildende Besetzung und Spielweise zum Namensgeber der neuen Musikrichtung wurden.

Dabei ist Bluegrass ursprünglich eine botanische Bezeichnung für eine Grasart. Diese schimmert bläulich und ist häufig auf den Wiesen in Bill Monroes Heimatstaat Kentucky anzutreffen. Musikalisch hat sich Bluegrass aus der vorangegangenen Old Time Music entwickelt. Beide Stilistiken sind nach wie vor populär und werden traditionell auf rein akustischen Instrumenten gespielt. Verwendet werden Mandoline, Geige, Gitarre, Banjo und Bass. Bekannte Bluegrass-Musiker der ersten Generation sind neben Bill Monroe vor allem die Stanley Brothers sowie Flatt & Scruggs. Von ihnen stammen viele der Standards, die auf Sessions und in Konzerten gespielt werden. Dabei entwickelt sich die Musik selbst immer weiter. Heutige Vertreter wie Alison Krauss oder die Punch Brothers haben zwar eindeutig traditionelle Wurzeln, gestalten die Musik aber als Repräsentanten ihrer Generation.

Ulrich Fragel
Share by: